Mit Sprechen durchstarten
Kompetenzförderung mittels Hörfunkproduktion

Eigentlich eignen sich fast alle Gedichte und Texte zum Vertonen. Es kommt eher darauf an, worauf man den Schwerpunkt legen möchte: klanggestaltendes Vortragen, musikalische Untermalung, Miteinbeziehung von Geräuschen, Einsatz von Instrumenten etc.

Konkrete Gestaltungsmöglichkeiten beim Vertonen von Texten und Gedichten

  • Modulation mit der Stimme beim Sprechen (laut-leise, schnell-langsam, zittrig-resolut...)
  • Einzelne Verse, Strophen abwechselnd vortragen
  • Mit verteilten Rollen lesen
  • Im Chor sprechen
  • Echo erzeugen durch weitere Sprecher
  • Geräusche erzeugen durch Instrumente, Alltagsmaterialien (Reis, Gläser...), Naturmaterialien (Blätter, Steine, Zweige...), Bewegung (trommeln, kratzen, stampfen...)
  • Musikstücke als Hintergrund laufen lassen oder einspielen
  • (...)

... der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt!

Klanggedicht: Novemberwetter von James Krüss

(aus: Der wohltemperierte Leierkasten; München, C. Bertelsmann 1997)

Klitsch, klitsch, klatsch,

der Hund fällt in den Matsch.

Die Gretel, die am Wege sitzt,

die heult, denn sie ist vollgespritzt.

Klitsch, klitsch, klatsch,

das ist Novembermatsch.

Klick, klick, kleck,

der Pudel tollt im Dreck.

Und als der Pudel kommt nach Haus,

da sieht er wie ein Igel aus.

Klick, klick, kleck,

das ist Novemberdreck.

Plim, plim, plam,

wir waten durch den Schlamm.

Die Damen rufen:"Ih und huh!"

Die Herren tragen Gummischuh.

Plim, plim, plam,

das ist Novemberschlamm.

Das Gedicht bietet einen großen Gestaltungsfreiraum, den die Kinder der 5./6. Jahrgangsstufe gerne ausschöpfen.

Anregungen zur Unterrichtsgestaltung

  • Lautmalerei: Nur erste Strophe vorgeben, in Anlehnung an Klitsch, klitsch, klatsch lautmalerisch andere Reime zum Wetter finden lassen z.B. Platsch, platsch, plitsch; Trip, trip, trap.
  • Je nach Klasse können dann mit den gefundenen Reimen weitere Strophen geschrieben werden oder es werden die Reime des Gedichts (Plim, plim, plam; Klick, klick, kleck;) vorgegeben und die Schüler schreiben eigene Strophen.
  • Analoges Gestalten: Formenaufbau übernehmen und mit eigenen Inhalten füllen.
  • Bei passendem Novemberwetter/Schmuddelwetter kann auf dem Schulgelände das Gedicht mit den passenden Geräuschen unterlegt und aufgenommen werden, z.B. durch Platschen in eine Pfütze, Wassertropfen auf einen Regenschirm, mit Gummistiefeln im Schlamm (Sandgrube) waten, Geräusche am Waschbecken aufnehmen ...

Selber Gedichte schreiben und vertonen

Für das Vertonen selbst geschriebener Gedichte gelten grundsätzlich die gleichen gestalterischen Mittel. Der Fantasie der Schüler sind dabei keine Grenzen gesetzt. So ist der Einsatz von fertigen Geräuschaufnahmen bis hin zu völlig neuen Klangexperimenten denkbar.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den Schülern ein Thema vorzugeben, zu dem sie Texte und Gedichte schreiben sollen, die dann vertont werden. Dazu bieten sich zum Einen manche Themen aus dem Sachunterricht an, z.B. Thema Krieg, zum Anderen ganz allgemeine Themen (Liebe, Weihnachten etc.)

 

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Projektkoordination

Daniela Arnu und Thomas Eberle
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Projekt "Mit Sprechen durchstarten"
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