Mit Sprechen durchstarten
Kompetenzförderung mittels Hörfunkproduktion

Hörfunk - Reportage

Die Reportage eignet sich im Schulalltag als alternative Form der Dokumentation einer Schulveranstaltung wie z.B. Sporttag, Sommerfest, Skitag, Weihnachtsfeier. Die Schülerreporter lernen dabei, die Veranstaltung ganzheitlich zu beobachten, sie nehmen im besten Fall verschiedene Blickwinkel ein, sie beobachten und beschreiben, und sie interviewen Lehrer, Eltern und Mitschüler. Neben dem genauen Hinschauen üben sie dabei auch das freie Sprechen.

Ziele

Die Hörer müssen das Gefühl bekommen, live dabei zu sein. Es sollte "Kino im Kopf entstehen". Das fehlende Bild wird durch plastische Sprache ersetzt. Dem Hörer wird das Abstrakte am Konkreten gezeigt.

Kriterien

Wichtig sind hierbei Wahrhaftigkeit, Vorstellbarkeit, Verständlichkeit, Struktur, Persönlichkeit, Atmosphäre und Geräusche sowie Kreativität.

Die Reportage wechselt zwischen Persönlichem und Objektivem, zwischen einzelnen Eindrücken und allgemeinen Fakten, zwischen dem Blick auf kleine Details und dem Blick auf das ganze Bild.

Die Atmosphäre wird so beschrieben, dass der Leser sie spürt und dabei werden alle Sinne angesprochen (Duft der Szene, Geräusche, Menschen, Stimmung...)

Aufbau

Der Reporter muss den Ort und das Ereignis zu Beginn nennen. Er kann mit einem Detail aus der ganzen Szene beginnen und erweitert den Fokus allmählich auf das Ganze.

Hintergrundinformationen können in der Mitte eingebracht werden.

In einer Reportage können persönliche Wertungen vorgenommen werden: z.B. mir gefällt das Bild überhaupt nicht, es riecht äußerst unangenehm, die Kostüme der Tänzer sind wunderschön.

Wie macht man eine Reportage?

Jeder Schüler steht für eine Minute auf und beschreibt kurz und frei, was er gerade in dieser Situation sieht, hört, riecht, schmeckt und/oder fühlt.

Sie suchen weitere Orte, an denen Sie diese Übung mit Schülern machen: Marktplatz, Supermarkt, Dorffest..

Wählen Sie einen Ort, und lassen sie Schüler im Vorfeld Karteikarten erstellen mit Adjektiven, die diesen Ort beschreiben könnten. Wichtig ist für die Reportage, dass alle Sinne mit eingebaut werden: Sehen, Hören, Fühlen, Riechen, Schmecken.

Die Schüler werden dann in Kleingruppen an einem bestimmten Ort geschickt und sollen zunächst nur je eine Minute oder sogar noch kürzer beschreiben, was sie gerade erleben (mit Aufnahmegerät).

Hinterher hören Sie mit den Schülern die Eindrücke an, und die Schüler besprechen die Ergebnisse: Können sich die Schüler ein Bild vom Beschriebenem machen? Kommt ein Gefühl an? Ist der Ort vorstellbar geworden?

Diese Übung kann immer weiter ausgebaut werden, neue Orte werden gewählt und die Reportagen werden immer länger (bis zu 5 Minuten).

Hinweis: Die Reportage ist eine der schwierigsten journalistischen Darstellungsformen. Für die Schüler ist es oft nicht leicht, wirklich "Kino im Kopf" entstehen zu lassen. Deswegen sind in der Regel konkrete Tipps und Hilfen seitens des Lehrers notwendig. Eine weitere Möglichkeit der Unterstützung ist die Präsentation gelungener Reportagen.

 

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Projektkoordination

Daniela Arnu und Thomas Eberle
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Projekt "Mit Sprechen durchstarten"
Projektkoordination Daniela Arnu und Thomas Eberle
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